Stellungnahme der IPPNW Österreich zum Krieg in der Ukraine
„Wir verurteilen den völkerrechtswidrigen Krieg in der Ukraine mit seinen katastrophalen humanitären Folgen auf das schärfste. Wir fordern einen sofortigen Waffenstillstand und Friedensverhandlungen unter Aufsicht der OSZE oder der UNO.
Der Krieg in der Ukraine zeigt uns, dass die so genannte atomare Abschreckung solche Katastrophen nicht verhindert. Sie wirkt nicht. Im Gegenteil. Die massive Unterstützung der Ukraine mit Waffen und Militärberatern aus NATO-Staaten und zuletzt auch mit Waffen aus den neutralen Staaten Schweden und Finnland wurde und wird von russischer Seite als Provokation empfunden.
Wir warnen eindringlich vor einer neuen Rüstungsspirale, deren Anzeichen deutlich sichtbar sind.
Wir fordern Investition in Friedensbildende Maßnahmen und nicht in Militarisierung, eine Stärkung und Ausweitung der Neutralität in Europa. Rüstung, egal auf welcher Seite, bringt nicht den nötigen Frieden, sondern, wie wir gerade erleben, mehr Zerstörung, Elend und Tod. Auch ein neuer „kalter Krieg“ würde zu viel an geschaffenen vertrauensbildenden Maßnahmen zerstören.
Die reelle Gefahr eines Atomkrieges oder eines atomaren Zwischenfalles ist allgegenwärtig.
Diese Situation zeigt uns einmal mehr, dass wir uns sowohl vom Import fossiler Brennstoffe als auch von der Atomkraft unabhängig machen müssen. Auch im Hinblick auf die Klimakrise ist der Umstieg auf erneuerbare Energien der einzig mögliche Weg.
Wir fordern ein klares Bekenntnis zur drastischen Reduktion des Öl- und Gasverbrauchs in Österreich. Denn mit unseren hohen Verbräuchen feuern wir nicht nur die Klimakrise weiter an, sondern wir tragen auch zur Finanzierung von Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine bei.
Auch deswegen fordern wir Investition in friedensstärkende Maßnahmen in Europa und in die dringend nötige Transformation in eine nachhaltige Gesellschaft, nicht in Militarisierung, die letztlich meist zu Krieg und humanitären Katastrophen führt.“