Briefe an die österreichischen Abgeordneten zum EU Parlament

Anlässlich des Krieges in der Ukraine und der Gefahr einer Eskalation auch im Sinne des Einsatzes von Nuklearwaffen, haben einige europäische IPPNW Sektionen eine Resolution entworfen. Dieser Text ist an die Parlamentarier im EU Parlament gerichtet und fordert sie zu aktiven Handlungen zur Deeskalation im Ukraine Krieg auf. Der (übersetzte) Text ist unten abgedruckt.

Diese Resolution ließen wir den 20 österreichischen EU Parlamentariern mit Begleitschreiben im Jänner zukommen – ebenso ÄK Präsident Steinhart und auch der Redaktion der österr. Ärztezeitung.

Drei der österreichischen Abgeordneten meldeten sich zurück – Lukas Mandl (VP), Andreas Schieder und Günther Sidl (beide SP). Alle bekräftigten, sich in der einen oder anderen Form für das Thema einzusetzen. Wir gingen auf Ihre Antworten ein und sie erhielten ein weiteres Schreiben Ende März. Alle anderen Parlamentarier bekamen erneut ein Schreiben per e mail, das sie an die IPPNW Resolution erinnern sollte.

Wir möchten uns auf diesem Weg weiter für Frieden im Osten Europas gemeinsam mit den anderen Sektionen der IPPNW einsetzen.

Um die Bevölkerung Europas und der Welt vor einer nuklearen Katastrophe zu Schützen

Es wird festgehalten dass jeglicher Einsatz einer Atombombe katastrophale Auswirkungen auf die Gesundheit der Bevölkerung, sowie Frieden und Sicherheit hat.

Eine neue Wissenschaftliche Publikation zeigt, dass ein größerer Krieg zwischen Russland und den USA mehr als 5 Milliarden Menschenleben weltweit kosten würde und ein „regional limitierter“ Atomkrieg – wo weniger als 4% der existierenden Nuklearwaffen genutzt werden würden – das weltweite Klima so beeinflussen würde, dass über 2 Milliarden Menschen aufgrund von Hungersnöten durch Ernteausfälle sterben würden [1].

Die WHO und das internationale Rote Kreuz stellen fest, dass es keine verhältnismäßige Hilfe im Falle einer Atombombendetonation für die Opfer gibt und dass die Einzige Möglichkeit Prävention ist.

Wiederholt werden in der Ukrainekrise ernstzunehmende Drohungen ausgesprochen, Nuklearwaffen einzusetzen

Bedauerlicherweise waren die Staaten bei der UN Konferenz zum „Treaty on the Non-Proliferation of Nuclear Weapons“ (NPT) nicht in der Lage, konkrete Maßnahmen zur Atomaren Abrüstung in die Wege zu leiten

Es wird festgehalten, dass dringende Maßnahmen zur Verhinderung der größten humanitären Katastrophe jemals: einem Atomkrieg, dringend nötig sind.

Verurteilt werden jegliche Drohungen – implizit oder explizit – Nuklearwaffen einzusetzen, ungeachtet der Umstände. Sie sind eine Bedrohung für die globale Gesundheit und Sicherheit.

Wir rufen auf, dass sich alle Staaten zu Internationalem Recht inklusive Internationalem humanitärem Recht bekennen.

Wir rufen auf, dass alle Staaten alle Kernkraftanlagen zu Militärfreien Zonen erklären.

Wir rufen zu sofortigem Waffenstillstand auf und zum Abzug der Russischen Militärkräfte aus der Ukraine und zu allen nur möglichen Anstrengungen für Frieden.

Wir rufen dazu auf, dass Russland und die NATO explizit den Gebrauch von Atomwaffen ausschließen.

Xia, L., Robock, A., Scherrer, K. et al. Global food insecurity and famine from reduced crop, marine fishery and livestock production due to climate disruption from nuclear war soot injection. Nat Food 3, 586–596 (2022). https://doi.org/10.1038/s43016-022-00573-0

Quelle Bild: www.ican.at